Gurlitt

Cornelius Gurlitt Handbuch des Städtebaus
Cornelius Gurlitt Handbuch des Städtebaus
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Cornelius Gurlitt

Handbuch des Städtebaues

Neu herausgegeben von Matthias Castorph
Lehr- und Forschungsgebiet für Stadtbaukunst und Entwerfen, 
Fachbereich Architektur an der Technischen Universität Kaiserslautern

Gestaltet und gesetzt 
von 2xGoldstein+Schöfer, Rheinstetten

Format 17 x 21,5 cm · 544 Seiten · Broschur


ISBN 978-3-943866-90-2

Buchhandelspreis: 44,00 Euro
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Preise inkl. MwSt
Cornelius Gurlitt Dresden
Cornelius Gurlitt
*1850 Nischwitz bei Wurzen (Sachsen)
+1938 Dresden 

Cornelius Gurlitt erlernte das Zimmererhandwerk, absolvierte die Baugewerkschule in Gotha und war nach einem kurzen Aufenthalt an der Bauakademie in Berlin im Wiener Atelier von Emil von Förster. 1869 Studium am Polytechnikum in Stuttgart bis 1872 (ohne Abschluss). Später Tätigkeit als Architekt in Dresden und Umgebung. Wissenschaftliches Renommee erreichte Gurlitt durch seine Forschungen und Publikationen zur barocken Baukunst, 1869 promovierte er und war als Privatdozent an der Technischen Hochschule Berlin Charlottenburg tätig.

1893 wurde er an die Technische Hochschule in Dresden berufen und prägte dort mit seiner 30-jährigen Lehrtätigkeit ganze Architektengenerationen. U.a. setzte er das Promotionsrecht für Architekten durch und betreute über 70 Dissertationen. Wesentlichen Einfluss hatte er auch auf die Entwicklung der Denkmalpflege als wissenschaftliche Institution. Seit 1902 hielt er Vorlesungen und praktische Seminare zum Städtebau, publizierte zahlreiche Schriften zum Thema und nahm an städtebaulichen Wettbewerben als Juror teil.

Als Mitbegründer des Bundes Deutscher Architekten (BDA) war er 1920 bis 1926 dessen Präsident. Das Handbuch des Städtebaues war bereits 1914 fertig gestellt, erschien aber kriegsbedingt erst 1920 im Berliner Architekturverlag Der Zirkel. Das Handbuch stellt eine Zusammenfassung seiner städtebaulichen Lehre dar und richtete sich in seiner thematisch umfassenden und praktisch anwendbaren Systematik an ein interdisziplinäres Fachpublikum. Es wurde bis zur Neuherausgabe durch Matthias Castorph nicht wieder aufgelegt, gehört aber zu den bedeutenden Publikationen der städtebaulichen Literatur nach dem Ersten Weltkrieg

Rezension des Städtebauers Josef Stübben: 

„Gurlitts ‚Handbuch‘ erstreckt sich auf den gesamten Inhalt städtebaulicher Tätigkeit: Verkehr, Straßen und Plätze, Plansysteme, Planbildung im Stadtkern, Ästhetik von Straße und Platz, Bauland. Wie wichtig die Verkehrsfragen und ihre technische Lösung mit Einschluß von Stadtbahnen, Fernbahnen und Häfen dem wissenschaftlich erwägen den Architekten erscheinen, zeigt schon der Umfang der bezüglichen Darlegungen, die mehr als den vierten Teil des Buches in Anspruch nehmen. 

Auch die Gestaltung von Straßen und Plätzen findet eine ausführliche und sachgemäße Bearbeitung. Der Wert und Unwert der „Systeme“ wird mit gebührender Kürze behandelt, eine eingehende und lehrreiche Betrachtung aber den Maßnahmen im Stadtkern gewidmet. 

Den wichtigsten Teil des Werks bildet wohl der Abschnitt über Ästhetik von Straße und Platz, sehr viele Wahrheiten und Klarheiten verbreitend, wenn schon eine gewisse Vorliebe für unregelmäßige Bildungen aus der Entwicklungszeit der deutschen Stadtbaukunst nachwirkt. 

Verhältnismäßig kurz sind die Betrachtungen über Grünflächen und Baublöcke; auch die nur gestreiften, eigentlich wirtschaftlichen Fragen des Bodens und seiner Erschließung, der Enteignung und Umlegung, sodann aber der Bauordnung, liegen dem Verfasser weniger nahe. 

Gurlitts Werk wird mit seiner abgeklärten Sachlichkeit und seinem reichen Inhalt an wohlerwogenen Gedanken und trefflichen Abbildungen als ‘Handbuch des Städtebaues’ die besten Dienste leisten.“
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