Kultivierte-Wildnis

Kultivierte Wildnis Murnauer Moos
Kultivierte Wildnis Murnauer Moos
Kultivierte Wildnis Murnauer Moos
Das Murnauer Moos im Landkreis Garmisch-Partenkirchen zählt heute mit einer Fläche von etwa 32 Quadratkilometern zu einem der ausgedehntesten und mit Torflagen von bis zu 20 Metern Dicke zu den mächtigsten Moorgebieten Mitteleuropas. Seine Bedeutung für das Klima ist deshalb groß. Mit seinen seltenen Pflanzen und Tieren steht das große Feuchtgebiet seit 1980 unter Naturschutz. Über Jahrhunderte hinweg aber wurde das Moor in fast allen seinen Bereichen von Menschen erschlossen und für deren Zwecke auch verändert. 
Seit der frühen Bronzezeit existierte am Rand des Moores ein wichtiger Fernhandelsweg. In den folgenden Jahrhunderten wurde dieser Weg weiter ausgebaut und gewann an Bedeutung. Transporte durch das Moor fanden im Winter auf zugefrorenen Moor-bereichen oder auf den Flüssen statt. Lindach und Ramsach waren deshalb bis in das 20. Jahrhundert von Flößern befahrene Wasserstraßen.

Das Moor war nie „herrenlos“: Seit dem frühen Mittelalter war es bestimmten Herrschaftsgebieten zugeordnet. Diese Grundherrn hinterließen sichtbare Spuren in der Form von Bauten am Rand des Moores und sie vergaben einzelne Bereiche zur Nutzung an die umliegenden Gemeinden. 
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Christine Rädlinger

Kultivierte Wildnis
Die Geschichte des Murnauer Mooses
Mit einem Beitrag von Sabine Tappertzhofen

Format 23 x 27 cm · 208 Seiten · 
über 160 Abbildungen · farbig ·
Fadenheftung · Lesebändchen · Hardcover


ISBN 978-3-943866-83-4

Buchhandelspreis: 29,50 Euro
Versand innerhalb Deutschland:
2,- Euro
Preise inkl. MwSt


Auf den begehrten und umkämpften Moorweiden ließen die Bauern dieser Gemeinden ihre Viehherden weiden. Es wurden Gräben gezogen, um Wiesen zu schaffen und als Gemeindeland zur Nutzung an die einzelnen Bürger verteilt.   

Erst im frühen 20. Jahrhundert begann die industrielle Ausbeutung der Torflager. Die schwerwiegendsten Eingriffe in das Moor fanden jedoch nicht im Moor selbst statt, sondern an den Köcheln, denn einige enthalten den für den Straßenbau wertvollen Glaukonit. Dieser Abbau ab 1926 verursachte schwere Eingriffe in das Ökosystem des Moores und führte außerdem zur Zerstörung einer noch in Teilen vorhandenen römischen Siedlung. 
Gleichzeitig aber formte sich auch der Widerstand von Menschen, die sich für den Schutz des Moores einsetzten und bereits um die Mitte des 20. Jahrhunderts einen gewissen Schutzstatus für diese außergewöhnliche Landschaft erreichten. 

Die historische Entwicklungsgeschichte des Moores der Historikerin Christine Rädlinger wird ergänzt durch einen Bericht der Biologin Sabine Tappertzhofen. Sie schildert die Entstehung und Entwicklung der im Moor vorhandenen Moor-typen mit ihren unterschiedlichen Pflanzengesellschaften und die Einflüsse menschlicher Nutzung auf dieses bedeutende Feuchtgebiet. 
Kultivierte Wildnis Murnauer Moos
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