T_1836/37

Stadtatlas München
Karten und Modelle von 1570 bis heute
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1836
Plan über die Verbreitung der Cholera in der Koenigl. Haupt und Residenz= Stadt München
Dr. Franz Xaver Kopp, C. Wenng
Bayerische Staatsbibliothek München
Kartensammlung Mapp. XI 448 s

Der Münchner Arzt Dr. Franz Xaver Kopp beauftragte den Kartographen Carl Friedrich Wenng, die einzelnen Krankheitsfälle der Cholera von 1836 nach Sterbeorten in einem Stadtplan einzutragen. So wurde ersichtlich, dass sich die Fälle in den Spitälern und Kasernen häuften, einzelne Straßen wie die Sendlinger Straße, der Anger und das Tal waren besonders betroffen. 

Eine schlüssige Erklärung wusste Kopp daraus aber nicht zu ziehen. In der Beurteilung der Krankheitsübertragung blieb er bei der vorherrschenden Meinung, die Cholera werde nicht durch Kontakt übertragen, krankheitserregend sei vielmehr „die eingeschlossene mit organischen Stoffen durch Ausdünstung etc. geschwängerte Luft".

Zwanzig Jahre später ist es Max von Pettenkofer bei der Untersuchung der Cholerafälle von 1854 mit einer ähnlichen Methode gelungen, den Zusammenhang zwischen dem Verlauf der Krankheit und den örtlichen Gegebenheiten nachzuweisen. Pettenkofer trug nicht den Sterbeort der Kranken, sondern ihren Wohnort in einen Stadtplan ein, um die Auswirkung der lokalen hygienischen Verhältnisse auf den Krankheitsverlauf zu dokumentieren.
1836 Plan über die Verbreitung der Cholera München
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